US-amerikanische Filmkomödie "Manche mögen’s heiß"
Manche mögen’s heiß (Originaltitel: Some Like It Hot) ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1959. Das Drehbuch wurde nach einer Geschichte von Robert Thoeren und Michael Logan von I.A.L. Diamond und Billy Wilder verfasst. Wilder übernahm auch Regie und Produktion. In den Hauptrollen sind Marilyn Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon zu sehen.
Der Film spielt zur Zeit der Roaring Twenties im Jahr 1929. In Chicago werden die beiden Musiker Jerry und Joe Augenzeugen eines Massakers der Mafia. Um den Killern zu entkommen, tauchen sie als Frauen verkleidet in einer Damenkapelle unter, die auf dem Weg nach Florida ist. Während Jerry alias Daphne zum Objekt der Begierde eines älteren Millionärs wird, macht sich Joe, verkleidet als Millionenerbe Shell Junior, an die Sängerin Sugar heran. Doch das Mafia-Syndikat bleibt ihnen auf den Fersen.
Der Schwarzweißfilm ist eine Persiflage auf Gangsterfilme und Melodramen. Mit seinem Tempo, den schwungvollen Dialogen und dem Wortwitz sowie den Slapstick-Anleihen steht er in der Tradition der Screwball-Komödie. Lemmon und Curtis parodieren in ihrer Verkleidung als Frauen das Verhalten gegenüber dem anderen Geschlecht, Monroe liefert in ihrer typischen Rolle als naive, laszive Blondine eine Glanzleistung ab und stellt ihr Können als Sängerin unter Beweis. Manche mögen’s heiß war seinerzeit einer der erfolgreichsten Filme des Jahres, ist heute ein Klassiker und genießt immer noch große Popularität. Das American Film Institute listet den Film als beste amerikanische Komödie aller Zeiten.
Stab
Regie Billy Wilder
Drehbuch
- Billy Wilder
- I.A.L. Diamond
Produktion
- Billy Wilder
- I.A.L. Diamond
- Doane Harrison
Musik
- Adolph Deutsch
- Matty Malneck
Kamera Charles Lang
Schnitt Arthur P. Schmidt
Besetzung
- Marilyn Monroe: Sugar „Kane“ Kowalczyk
- Tony Curtis: Joe (Josephine / Shell Junior)
- Jack Lemmon: Gerald „Jerry“ (Daphne)
- George Raft: Gamaschen-Colombo
- Joe E. Brown: Osgood Fielding III.
- Pat O’Brien: Detective Mulligan
- Nehemiah Persoff: Der kleine Bonaparte
- Joan Shawlee: Sweet Sue
- Dave Barry: Mr. Bienstock
- Billy Gray: Sig Poliakoff
- George E. Stone: Zahnstocher-Charlie
- Mike Mazurki: Colombos Handlanger
- Harry Wilson: Colombos Handlanger
- Barbara Drew: Nellie Weinmeyer
- Al Breneman: Hotelpage
Handlung
Im Jahr 1929, zur Zeit der Prohibition, betreibt der Mobster Gamaschen-Colombo in Chicago einen als Beerdigungsinstitut getarnten Nachtclub, in dem illegal Alkohol ausgeschenkt wird. Doch Detective Mulligan bekommt von dem Spitzel Zahnstocher-Charlie einen Tipp und lässt den Club hochgehen. Als er mit seinen Leuten zur Razzia anrückt, können Jerry und Joe, Kontrabassist und Saxophonist der Clubkapelle, gerade noch rechtzeitig flüchten, haben jetzt aber auch keinen Job mehr. Ihr Agent Sig Poliakoff sucht zwar dringend eine Bassgeige und ein Saxophon, allerdings für eine Damenkapelle. In einer Autogarage werden sie zufällig Augenzeugen, wie Gamaschen-Colombo Zahnstocher-Charlie und seine Kumpane aus Rache für den Verrat ermorden lässt. Im letzten Moment können sie entkommen. Um sich vor den Killern zu verstecken, nehmen sie das Engagement an – verkleidet als Daphne und Josephine. Die von der resoluten Sweet Sue und dem trotteligen Manager Bienstock geleitete Kapelle fährt per Zug nach Florida.
Auf der Zugfahrt nach Florida verlieben sich beide in Sugar, die bildhübsche Sängerin und Ukulelespielerin der Band. Beim Proben wird Sugar von Sweet Sue mit einem Fläschchen Whiskey erwischt, doch Daphne behauptet, es sei ihres, und bewahrt sie so vor dem Rausschmiss. Nachts schleicht Sugar heimlich zu der Kabine ihrer Retterin, um sich zu bedanken. Als die anderen Frauen davon Wind bekommen, artet das Tête-à-Tête zu einer Party in Daphnes Bett aus.
Im Hotel Seminole Ritz in Miami werden die beiden „Konservatoriums-Damen“ selbst zum Objekt der Begierde. Osgood Fielding III., ein älterer Millionär und Schürzenjäger, verliebt sich in das „Rasseweib“ Daphne. Der frühreife Hotelpage will unbedingt mit Josephine anbandeln. Doch Joe macht sich an Sugar heran. Verkleidet als Millionenerbe Shell Junior und in das Wall Street Journal vertieft, lernt er sie „ganz zufällig“ am Strand kennen. Sugar versucht bei ihrer „neuen Bekanntschaft“ Eindruck zu schinden und flunkert, sie sei auf dem Konservatorium gewesen. Abends lädt Osgood Daphne zum Dinner auf seine Yacht ein. Doch Joe überredet Jerry, ihn an Land festzunageln. Während Osgood und Daphne in einer Bar Tango tanzen, kann er als angeblich schwerreicher Ölmagnat Sugar zum Rendezvous auf „sein“ Schiff bitten. Er gibt vor, nach dem tragischen Unfalltod seiner Verlobten völlig unempfänglich für weibliche Reize zu sein. Sugar ist erschüttert und setzt alles daran, ihn zu heilen. Bei der Therapie setzt sie neben Champagner und Musik ganz auf ihre Verführungskünste, umarmt und küsst den „armen Mann“ hingebungsvoll. Zunächst täuscht Joe vor, nichts zu spüren, doch Sugars Ehrgeiz ist geweckt, und so setzt sie ihre Rettungsmission fort – nicht ohne zahlreiche weitere Küsse zu Kontrollzwecken – bis er endlich erste Anzeichen der Genesung zeigt. Währenddessen macht Osgood Jerry alias Daphne einen Heiratsantrag, dem dieser – nun völlig in der weiblichen Rolle aufgegangen – wohlwollend gegenübersteht. Joe versucht, ihn davon zu überzeugen, dass dies nicht möglich sei, da „Daphne“ ja in Wirklichkeit ein Mann ist.
Im Seminole Ritz treffen die „Freunde der italienischen Oper“ ein – ein Deckname für das Mafia-Syndikat. Mit von der Partie sind auch Gamaschen-Colombo und seine Gang, die noch immer die Zeugen aus Chicago beseitigen wollen. Den beiden wird der Boden heiß unter den Füßen.
Bevor sie sich aus dem Staub machen, ruft Joe alias „Junior“ Sugar an und schwindelt, er müsse leider die Tochter eines Geschäftspartners heiraten. Sugar ist am Boden zerstört und will ihren Kummer in Whisky ertränken. Auf der Versammlung der Gangster lässt der „Kleine Bonaparte“, der Boss der Mafia, Colombo und seine Bande wegen des Garagenmordes liquidieren – und wieder sind Jerry und Joe Zeugen. Während Detective Mulligan die Bosse des Syndikats festsetzt, jagen deren Schergen sie durch das Hotel. Daphne ruft Osgood an und sagt, sie wolle mit ihm auf seiner Yacht durchbrennen.
Joe beichtet Sugar sein falsches Spiel als Josephine und Shell Junior, doch sie ist bereits bis über beide Ohren verliebt und kommt mit ihm und Jerry mit. Auch Osgood ist nach wie vor fest entschlossen, seine Angebetete zu ehelichen. Während ihrer gemeinsamen Flucht versucht Daphne mit allen Mitteln, ihm die Heirat auszureden. Als Osgood sich partout nicht davon abbringen lassen will, nimmt Jerry seine Perücke ab und gesteht, dass er ein Mann ist. Osgood bleibt jedoch auch davon unbeeindruckt und antwortet gelassen: „Na und? Niemand ist vollkommen!“
In Deutschland
In Deutschland waren die Reaktionen auf Manche mögen’s heiß zumeist positiv. Wegen der sexuellen „Schlüpfrigkeit“ und der „Brutalität“ – unter anderem Männer in Frauenkleidern, mehrere Personen werden erschossen – sowie des Genusses von Alkohol war der Film jedoch von der deutschen FSK zunächst ab 18 Jahren freigegeben und ein Vorführverbot für Feiertage verfügt worden. Später wurde das Alter dann auf 16 herabgesetzt, was nach heutiger Einschätzung vielfach immer noch als zu hoch angesehen wird. Der Spiegel bescheinigte Billy Wilders gelungener Filmfarce, dass über den Erfolg eines Kinostücks nicht das Sujet, sondern seine Zubereitung entscheidet.
„Der Regisseur ambitiöser Kinodramen […] kaufte den abgestandenen deutschen Verkleidungsschwank ‚Fanfaren der Liebe‘, versah ihn mit einer Parodie auf das Gangster-Regiment der zwanziger Jahre und durchzog die Fabel – zwei Musikanten schmuggeln sich in eine Damenkapelle – mit einer Kette lustiger Einfälle. Dann ließ er die Hollywood-Männer Tony Curtis und Jack Lemmon in Frauenkleidern agieren und mietete Marilyn Monroe im Negligé. Resultat: Eine meisterlich zurechtgeschliffene Klamotte von flinkem Witz, der lediglich im Gebrüll des Publikums unterzugehen droht.“
– Der Spiegel, 16. September 1959
Filmstandardwerke der 1960er Jahre warfen der Komödie ihre „konsequent zynische Perspektive“ vor, die auf einer pessimistischen Grundeinstellung beruhe.[71] Diese Einschätzung änderte sich im deutschsprachigen Raum in den folgenden Jahrzehnten grundlegend. Auch hier wird der Film heute als ein zeitloser Klassiker und als Wilders Meisterwerk angesehen. Das Lexikon des internationalen Films beschreibt Manche mögen’s heiß als eine mit „herrlichem Witz und spritzigen Dialogen entwickelte, temporeiche und überzeugend besetzte Komödie. Die treffsichere Persiflage auf Gangsterfilme und Melodramen enthalte zwar manche Derbheit, ermögliche aber auch Einsichten in das übliche Rollenverhalten.“ Florian Tritsch von Moviemaze bescheinigte Wilder ein erstklassiges Gespür für Tempo, das richtige Maß zwischen ruhigeren, gefühlvolleren Szenen und temporeicher Komödie, eine gute Geschichte und eine wirklich erstklassige Besetzung mit drei Hollywoodstars in Höchstform. Mit Manche mögen’s heiß habe „Regisseur Billy Wilder einen zeitlosen Klassiker geschaffen, der bis heute von seinem Unterhaltungswert nichts verloren hat.“
Im Jahr 2013 zählte der deutsche Regisseur Tom Tykwer Manche mögen’s heiß zu den zehn stilbildenden Meisterwerken des Films. Er schrieb: „Wahrscheinlich die unverschämteste und zugleich klügste Komödie aller Zeiten. Beginnt als knallharter Gangsterfilm, wandelt sich zur Fummel-Klamotte und kulminiert als revolutionäres Queer-Feuerwerk.“
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